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Bush-Feuer: Die Lügner der Regierung Bush werden einen Weltbrand entfachen, wenn wir es nicht verhindern

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Samuel Alito ist lediglich der jüngste Lügner der Bush-Agenda der "umfassenden Vorherrschaft". Aber der schauprozessartige Untersuchungsausschuss über die amtliche Befähigung dieses proto-faschistischen Ideologen, die gesellschaftliche und politische Entwicklung der USA für eine ganze Generation zu formen, offenbart einen Hauch von Einblick in die Vorgehensweise der notorischen Lügner dieser korrupten Junta.

Es ist schon erschreckend, dass dieser Prozess überhaupt stattfinden kann. Sollte man nicht vorrangig Anhörungen veranlassen über die Anklage und die Verhaftung der großunternehmerischen Herrschaften, die uns in den Krieg gelogen haben? Die Fortführung der gewöhnlichen Geschäfte ist bekanntlich die wirkungsvollste Waffe im Arsenal der kriminellen Kabale, die die Macht über die Vereinigten Staaten ergriffen hat. Wenn es wie eine Regierung aussieht, hinter einem Podium steht, auf dem das Siegel der Regierung prangt, einen Anzug trägt und mit autoritärer Stimme spricht, wird schon alles seine Richtigkeit haben. Jeder erfolgreiche Dieb oder Terrorist kennt den Kernpunkt einer vollendeten Täuschung: man muss versuchen, sich zu integrieren. Als ich in den 80er Jahren durch Europa reiste, wurden meine Freunde und ich an den Grenzen manchmal schikaniert, weil wir "so aussahen": irgendwie abgeranzt, kaputtes Auto, lange Haare usw. Mein Freund aus Deutschland machte sich darüber lustig: "Typen mit Bomben im Kofferraum tragen mit Sicherheit Anzüge und fahren Mercedes." 

Keine Tarnung hält ewig, und obwohl viele von uns warnend darauf hingewiesen haben, dass allein schon die Fassade niemals besonders überzeugend gewesen ist, scheint die Farbe der Menagerie sprechender Marionetten des rechten Flügels - der Regierung Bush - mehr und mehr abzublättern. Natürlich ist schon Alitos Präsenz Beweis genug, dass die Maske fällt. Als "Baby Doc" (1) George W. Bush versuchte, seinen eigenen Anwalt zu ernennen, schäumten seine christo-faschistischen Zahlmeister vor Wut und reagierten einstimmig: "Halt dein Maul, du dämlicher Affe, und denke daran, dass an erster Stelle wir es waren, die dir zu deinem Amt verholfen haben!" Der prahlerische Möchtegern-Cowboy (nun ja, zumindest ist "Boy" zutreffend) gab artig klein bei, und Harriet Myers räumte den Weg für Raymond Shaw  (2) , a.k.a. Sam Alito. 

Hier sitzt er nun, und die Jupiterlampen (3)  lassen das sorgfältig gefertigte Rovianistische (4)  Bild eines authentischen Richters verschwimmen. Natürlich ist die erste Verteidigungslinie stets die eklatante Lüge, und die Demokraten auf dem Aktionsfeld verzogen sich mit dem nur gerechtfertigten Chor: "Liar, liar, pants on fire!"  (5) 

Warum war Alito so stolz auf seine Mitgliedschaft bei den rassistischen "Concerned Alumni of Princeton" (6) , deren ursprüngliches Ziel der Ausschluss von Schwarzen und Frauen von Eliteuniversitäten war? Er konnte sich "nicht genau erinnern." 

Vielen Dank, verehrte Herren Haldeman-North-Dean-McNamara (7) . Warum erklärte er sein Einverständnis bei einem Fall, in dem eine Bauernfamilie mit Waffengewalt zur Räumung gezwungen wurde? -Vielleicht waren sie bewaffnet.- Was ist mit seinen sauber dokumentierten Äußerungen, es gäbe in der Verfassung kein Recht auf Abtreibung? Das eine war damals, das andere ist heute. Und seine unverfrorene Lobhudelei für Robert Bork, den er als den fähigsten Kandidaten für das Oberste Richteramt dieses Jahrhunderts bezeichnet hatte? 
-Das zählt nicht.- 

Trotz ihrer Unfähigkeit schaffte es die demokratische Minderheit, auf die realen Gefahren hinzuweisen, die den Fall des Gerichts beschleunigen könnten: Der entscheidende Nagel im Sarg reproduktiver Freiheit, eine Über-Präsidentschaft, beruhend auf uneingeschränkter Exekutivgewalt. 

Natürlich nicht ganz zu ihren Gunsten. Jeder, den der Lauschangriff der NSA (8)  nicht aufgeweckt hat, muss wohl nicht bei Bewusstsein sein. 

Und diejenigen, die sich hinter dem Fall "Roe vs. Wade" (9)  als Referenz für den Schutz der Frauenrechte verstecken, sind ein paar Jahre zu spät.

Bob Casey  (10) betrachtet die Entscheidung im Präzedenzfall Roe von 1972 nicht als unantastbar: Im Gegenteil, jetzt sind Tür und Tor geöffnet, durch welche die Bundesstaaten Abtreibungsbeschränkungen verhängen, so dass gegenwärtig 87% der Landkreise in den USA über keinerlei Gesundheitseinrichtungen verfügen, die eine Abtreibung durchführen. Alito ist vielmehr das Tüpfelchen auf dem I - der wirkliche Kampf ist alles andere als vorüber, und die Rechten haben gewonnen. Wer daran zweifelt, sollte sich die besorgniserregende Frontline-Dokumentation mit dem Titel "Die letzte Abtreibungsklinik" ansehen. 

Und die Demokraten spielen weiterhin ihre Rolle fein nach Drehbuch und legen damit langsam aber sicher den Grundstein ihres eigenen Niedergangs. Seit die Parteien weitestgehend jedwede Aktivität außerhalb der Wahlarena meiden (Streiks, Massenkundgebungen, Mobilisierungen), gibt es für sie "zwischen den Wahlperioden" nicht viel zu tun, außer ihre Rolle zu spielen. Die Eigenheiten des Senats gewähren ihnen so genannte Filibuster-Reden (11)  ; doch ihre Mitbeteiligung am Krieg und ihr Hang zum Anstand werden sie wohl von deren Gebrauch abhalten. 

Die Zwickmühle, in der sie sich befinden, kann in einem einfachen Satz zusammengefasst werden: "Ohne Filibuster keine Zukunft." 

Es reicht nicht, Alitos Gattin heulend (der Fernsehsender Fox News ist gerade dabei, diese Meme (12)  zu kaufen) nach Hause zu schicken. In diesem Sinne, lieber Sammy, liebe Martha (13)  , spare ich mir meine Tränen für die wirklichen Opfer, beginnend mit den versehrten und ermordeten Kindern dieser Welt, die der uneingeschränkten Autorität der US-Präsidenten unterworfen sind, damals wie heute. Hinter der Maske offenbart sich in lichten Momenten das Grauen der Agenda dieser Idioten (???) durch ihre eigenen Äußerungen und die ihrer Helden. Richter Robert Bork, der zurecht als radikaler Irrer abgelehnt wurde, sagte einmal - und widersprach damit einem wichtigen Prozess über die Legalität von Empfängnisverhütung - es gäbe in der Verfassung weder explizit noch implizit ein Recht auf Fortpflanzung. Ach was! Das passt sehr schön in das Konzept der Theokratie, die der Kern von Bushs Basis gern errichten würde; aber es ist weit entfernt von der Mehrheitsmeinung.

Deshalb muss man die Sache hinter Lügen und Scheinheiligkeiten verstecken, die einem mit ihrer unübertrefflichen Infamität und Verworrenheit buchstäblich den Schädel platzen lassen. Das Land, das Südost-Asien in einem warmen Dioxin-Bad durchtränkt hat, besitzt die Frechheit, über chemische Waffen zu reden - man erinnere sich: Sadam Husseins abscheulichstes Verbrechen war, dass er "seine eigenen Leute vergast" hatte - während die Generation missgebildeter Agent-Orange-Kinder in Vietnam keine parallele Behandlung verdienen.
"Einsatzbereite" Atomwaffen werden uns irgendwie helfen, die Atomwaffenverbreitung zu verhindern, selbst wenn andere, zu Tode verängstigte Länder sich krampfhaft um die Beschaffung von Atombomben abmühen, um nicht das nächste Opfer der USA zu werden. Unterdessen ist der Atomkrieg bereits hier eingetroffen: Der Persische Golf ist nicht nur einmal, sondern zweimal mit abgereichertem Uran ordentlich versorgt worden, mit der gesamten Kraft der Elite, deren Kinder nicht in den Krieg geschickt werden. 

Mehr als die Hälfte der am Ersten Golfkrieg beteiligten Soldaten sind in gewisser Hinsicht Invaliden, und die bevorstehende Krise des DU (14)  wird die amerikanische Gesellschaft verschlingen, wie sie es bereits mit dem Irak getan hat. Umfassende Folter wird uns weiterhin Sicherheit garantieren, und irgendwie die Wut unserer politischen Gegner bezwingen. Das Ausspionieren gewaltloser Friedensaktivisten wird unsere Bürgerrechte bewahren. Um Himmels willen, die Quäker! Ich dachte so ziemlich jeder wüsste, dass Nixon der einzig gefährliche Quäker war. Als eine logische Folge wurde in einem aktuellen Beitrag im Internet behauptet, die Erben von George Orwell würden die Bush-Regierung wegen Ideenklau anklagen. 

Aber Lügen können natürlich keinen Schaden anrichten, wenn die das Publikum nicht mitlügt. Die "Vichy-Demokraten" (15)  helfen weder sich selbst noch dem Land durch den Vorwand dass diese Bande korrupter, sich an der Macht festklammernder Verbrecher "der übliche Lauf der Dinge" sei.

Die befangene Auseinandersetzung über die Schrecken des Irak-Kriegs wird in den Ohren des Restes der Welt falsch klingen, solange man nicht über ein Kriegsverbrechertribunal, die Entschädigung der Opfer der Besatzung sowie die Sanierung des Prozesses spricht, der die Kriegshysterie erst ermöglichte. 

Stattdessen wird der Trommelwirbel für einen Krieg gegen den Iran bereits lauter (kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?), jedoch ohne die erboste Reaktion die man bei solch einer wahrhaft kranken Idee erwarten könnte, von der sich weder die USA noch der Rest der Welt erholen werden. 

Die Presse würde eine solche Beurteilung überaus lieben; man kann darauf zählen, dass sie die Orwellianische Spritztour fortführt: Der verstorbene Papst Johannes Paul II wird als Reformer und Mann des Fortschritts betrauert; der Abramoff-Skandal (16)  ist eine von beiden Parteien zu verantwortende Affäre; und Ariel Sharon wird zu einem Mann des Friedens gemacht. Unterdessen kann der Marsch in Richtung Abgrund nicht überbewertet werden, dessen schnelles Voranschreiten immer leichter wird. Bush mag eine ignorante Marionette sein, aber die Schattenliga um ihn herum ist weder dumm noch guten Willens. Mit der Kontrolle über das aufgeblähte Militär haben sie die reale Macht, die Welt in Richtung Atomkrieg sowie Zerstörung der Umwelt zu forcieren. Der Widerstand beginnt damit, sie mit ihren Lügen zu konfrontieren, anderenfalls riskieren wir, mit in die Flammen hineingezogen zu werden.

© 2004 Daniel Patrick Welch. Nachdruck gestattet mit Nennung des Autors und Link zu danielpwelch.com. 
Ubersetzung von Steffie Skamira

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Autor, Sänger, Linguist und Aktivist Daniel Patrick Welch lebt und arbeitet in Salem, Massachusetts, mit seiner Frau, Julia Nambalirwa-Lugudde. Zusammen leiten sie The Greenhouse School.